Thema: Hätte ich die Liebe nicht ...

Ausdruck von Liebe und Vertrautheit ist gerade in der heutigen Zeit mit Corona unter anderem das Erfahren von Körperkontakt. Nur bei geliebten Menschen, die uns wirklich sehr nah sind, lassen wir Berührungen zu. Wird unsere Haut berührt und liebkost, heilt dies die Seele und wir fühlen uns wohl.

Deswegen zeigen meine Kunstwerke mit den Titeln  "festhalten, Halt finden, zusammenhalten...I, II, und III" Gesten der Vertrautheit. Überdimensionale Hände betonen die Wichtigkeit und die große Bedeutung von körperlicher Nähe. Wir fühlen uns geliebt, wenn unsere Hand gehalten wird. Wir fühlen uns sicher, wenn uns jemand Halt gibt. Zärtlich übereinander gelegte Hände sprechen von starker Zuneigung.

 

 

In den Bildern sieht man die dazu gehörenden Menschen nicht. Die Kunstwerke sind stark abstrahiert. Der Hintergrund ist völlig gegenstandslos. So hat der Betrachter freies Gedankenspiel. Zum Beispiel könnten es zwei Männerhände sein, aber auch die Hand eines Vaters und seines Sohnes in unterschiedlichsten Szenarien. 

 

Wir wünschen uns alle Zeiten herbei, in denen wir wieder mehr Menschen durch Berührungen Liebe und Kraft schenken können. Zusätzlich wird uns bewusst, wie glücklich wir uns schätzen können, wenn wir nicht allein sind und uns ein geliebter Mensch zur Seite steht.

 

Thema: schwarz weiß

Bruchstücke, 80 x 100 cm, Acryl auf Leinwand, 2016
Bruchstücke, 80 x 100 cm, Acryl auf Leinwand, 2016

Der größte Hell-Dunkel Kontrast schwarz weiß lässt in diesem Bild zwei Extreme wie gesund und krank, heil und gebrochen aufeinander prallen. Doch im Leben gibt es nicht nur schwarz und weiß, sondern auch Misch-/Grautöne. Dieses zertrümmerte Schulterblatt wird wieder heilen. Deswegen symbolisieren die Grautöne Übergänge der Heilung oder auch Vernarbungen. 

So bleiben für immer Spuren von Erlebnissen, Erinnerungen, kleinen Bruchstücken des Lebens, zurück.

Bilder-Serie, Titel: "Schleierhaftes"

"Das ist mir schleierhaft", sagt man und meint damit, dass etwas unverständlich ist. Schleier verbergen, wirken rätselhaft und zurück bleiben Fragen.

Als mir mein Vater erst im Alter von 82 Jahren seine schrecklichen Erlebnisse während des Zweiten Weltkrieges schilderte war es für mich zunächst unbegreiflich, dass er nie zuvor darüber gesprochen hatte. Seine schlimmen Erinnerungen hatte er tief im Innern unter dichten Schleiern vergraben. Nach vielen Gesprächen, die in mir wichtige Eindrücke hinterließen, möchte ich mit meiner Arbeit diese Aspekte des Schleierhaften berühren. Ich suche nach Ausdrucksformen für bewusste und unbewusste Gefühle und verborgene Erinnerungen.

 

Abstrakte, in vielen Schichten übereinander gearbeitete Landschaften, verschmelzen mit hellen Flächen, die wie Nebel, Dunstschleier, Eis- und Schneedecken anmuten. Sie verschleiern, konservieren, verschließen Ansichten, um sie an einigen Stellen wieder freizugeben. Durchschimmerndes soll das Verbergen betonen. Diese schemenhaften, verschleierten Hintergründe bieten Raum für den Menschen. Es erscheinen nur Teile einer Person und der Rest bleibt verborgen. Ich zeige Hände, Füße oder das Gesicht mit Falten und anderen Spuren der gelebten Zeit, die viel erzählen könnten, aber vielmehr zum Spekulieren anregen. Was halten diese Hände? Was verbergen sie? Wo sind diese Füße schon hergelaufen? Was hat dieser Mensch schon erlebt? Was haben seine Augen schon gesehen? Hinter jeder Falte, jeder Narbe lauert leise eine Geschichte.

Hat nicht jeder Mensch Geheimnisse? Seine Verhaltensweisen sind oftmals überraschend, nicht kalkulierbar, schleierhaft und gerade deshalb überaus interessant.

Für mich lösten sich während dieser Arbeit einige Nebelschichten auf. Denn malt man auf diese Art einen Menschen, nähert man sich seinem Wesen und wird noch vertrauter mit ihm.

Für alle anderen Betrachter wünsche ich mir, dass sie eigene Erinnerungen beim Anblick der Werke heraufbeschwören können und meine Bilder bestenfalls Momente des Empfindens schenken.

 Bildtitel: "Baum und Tod" 

Gemalte Steinskulpturen

Tiere